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Gelerntes vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis bekommen

Damit Gelerntes vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis kommen kann, müssen die neuen Informationen als wichtig bewertet werden, wobei diese Selektion einen natürlichen Schutzmechanismus des Gehirns darstellt und der Überflutung mit uninteressanten Informationen entgegenwirken soll. Dabei ist von Mensch zu Mensch verschieden, welche Augenblicke, Objekte oder Gerüche gespeichert werden, denn das hängt mit der Bedeutung zusammen, die man dem aktuellen Geschehen beimisst. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Gefühlen zu, denn bekanntlich werden Ereignisse, die besonders starke Emotionen auslösen ein Leben lang nicht mehr vergessen, während einfache und meist häufig wiederholte Begebenheiten des Alltags es nicht in den Langzeitgedächtnis schaffen, sodass diese als unwichtig empfundene Informationen vom Gehirn einfach gelöscht oder durch andere Inhalte überschrieben werden. Hinzu kommt, dass man sich mit zunehmendem Alter an immer weniger Dinge erinnern kann, was nicht nur mit einem Abbau des Gedächtnisses – das Stirnhirn verliert an Funktionsfähigkeit und Volumen- zu tun hat, sondern auch mit einer Umstrukturierung des Gehirns.

Beeinflusst Koffein das Langzeitgedächtnis?

In einer Studie untersuchen Borota et al. (2014) die Auswirkungen von Koffein auf das Langzeitgedächtnis und stellen fest, dass eine bestimmte Koffein-Dosis, die den Teilnehmern kurz nach dem Studium von Bildern verabreicht worden war, die Leistung bei der Bilderkennung einen Tag später verbesserte. Dieses Forschungsergebnis legt nahe, dass Koffein die Gedächtniskonsolidierung unabhängig von anderen kognitionsfördernden Effekten verbessern kann.



Literatur

Borota, Daniel, Murray, Elizabeth, Keceli, Gizem, Chang, Allen, Watabe, Joseph M, Ly, Maria, Toscano, John P, Yassa, Michael A. (2014). Post-study caffeine administration enhances memory consolidation in humans. Nature Neuroscience, 17, 201-203.