Lernen ist für viele Menschen alles andere als einfach, aber wichtig ist die Motivation, etwas zu lernen und der Sinn des Lernstoffs für den Lernenden. Wenn man die Bedeutung für sein Leben, seinen Alltag erkennt und vielleicht sogar aktiv nach diesem Wissensinhalt geforscht hat, stehen die Chancen gut, dass man sich das Gelernte langfristig merken kann. Das Einsortieren von neuem Wissen in älteres Wissen im Gedächtnis, das Assoziieren über Gedächtnisbrücken und das Betrachten eines Stoffes aus mehreren Blickwinkeln, z. B. in Form von Plakaten, Bildern oder Mindmaps, können dabei helfen.
Jeder Mensch hat einen eigenen Biorhythmus und lernt zu anderen Zeiten besonders leicht, d. h. manche Menschen lernen besonders gut beim Gehen oder beim Hören bestimmter Musik. Auch das Lernen mit vielen verschiedenen Sinnen kann entscheidend zum Erfolg beitragen. Lernpausen erhöhen die Chancen, dass sich das Gelernte festigt, vorausgesetzt, man beschäftigt sich während der Pause nicht mit etwas Ähnlichem, so dass es zu Überschneidungen kommt. Anderweitige Belastungen oder Multitasking sind natürliche Feinde eines guten Gedächtnisses, während ein gesunder Schlaf bedeutsam für die Konsolidierung von Erinnerungen ist.
Schauspieler können große Textmengen lernen, viele Taxifahrer haben komplexe Pläne ihrer Stadt im Kopf, und professionelle Tänzerinnen und Tänzer behalten komplexe Schrittfolgen, da sie diese Kompetenzen geübt haben und für ihre tägliche Arbeit brauchen. Häufige Beschäftigung mit einem Themenbereich hält das Gehirn aufnahmefähig für genau dieses eine Thema, d.h. die allgemeine Merkfähigkeit hängt von der häufigen und auch intensiven Nutzung des Gehirns für bestimmte Problemstellungen ab. Um dies zu üben, sollte man daher möglichst oft denkintensiv und vor allem ohne Hilfsmittel wie Taschenrechner, Navigationsgeräte oder die Hilfen des Internets an Probleme herangehen.