Freiburger Rechtschreibschule (FRESCH) ist eine Methode zur Förderung von Kindern mit Lese-Rechtschreib-Störung, die von Psychologen und Lehrern entwickelt wurde. Der Methode liegt die Synchronisierung von Bewegung und Sprache zugrunde.
Der Schriftspracherwerb orientiert sich am Silbenlesen, indem die Schüler zunächst die Wörter sprechen und sich gleichzeitig bei jeder Silbe in Schreibrichtung bewegen. Der rechte Fuß beginnt, der linke rückt nach, die Schreibhand führt bei jeder Bewegung einen tiefen Girlandenbogen aus. Ursprünglich für Kinder mit LRS entwickelt, wird die Methode auch Rechtschreibunterricht der Grundschule angewendet.
Da es wenig sinnvoll ist, beeinträchtigte Einzelfunktionen zu trainieren, glaubt man, dass das menschliche Gehirn Informationen, anders als beim Computer, synchron in miteinander vernetzten Gebieten verarbeitet. Gestörte Einzelfunktionen können demnach durch die Synchronisierung aller weiteren Funktionen kompensiert werden. Die rhythmische Vertiefung beim Sprechen und in der Bewegung beim Schwingen führt zu einer Entkrampfung und schafft dadurch Energien für die gestellten Aufgaben. Die Sprechsilbe hat nicht nur für die Musik eine herausragende Bedeutung, sondern auch für unsere Sprache als natürliche Segmentierungseinheit. Durch die dadurch erreichte Verlangsamung der Sprache wird die Artikulation deutlicher. Zusammen mit den Pausen und den rhythmischen Bewegungen wird der Zugang zur Schriftsprache geöffnet.
Die zentrale Aufgabe bei dieser Methode ist es, Sprache und Bewegung gleichzeitig ablaufen zu lassen. Ein Wort wird in Silben zerlegt, und dabei in „Schwüngen“ gesprochen. Hierbei beginnt man mit einer etwas höheren Stimme, während man die Silbe beginnt. Im Verlauf des Sprechens wird die Stimme tiefer, so dass die Buchstaben über den Bauchraum klingen, um am Ende der Silbe wieder „oben“ anzukommen. Gleichzeitig macht man dazu mit der Schreibhand (rechts oder links) einen tiefen Bogen in Schreibrichtung unter dem gelesenen Wort, auf der Tischplatte oder in die Luft. So verfährt man mit jeder weiteren Silbe des Wortes. Gerade am Anfang ist es hilfreich, dass man sich dazu im Raum bewegt. Hierbei schreitet man, während man die Silbe spricht, in Seit-Steppschritten mit dem rechten Fuß nach rechts in Schreibrichtung und zieht den linken Fuß nach. Gleichzeitig beginnt man mit der Schreibhand einen Bogen, der etwa auf Schulterhöhe beginnt, über Bauchhöhe wieder zur Schulterhöhe geführt wird. Synchron wird dazu eine Silbe gesprochen.
Für das rhythmisch-melodische Sprechschwingen im Wortinnern eignen sich besonders lange Wörter, sogenannte „Schlangenwörter“. Nehmen wir dazu das Wort: Sonnenblumenkerne. Die erste Silbe lautet Son. Ich setze dazu die Hand in Höhe der Schulter an, beginne mit mit dem S, schreite einen Schritt nach rechts, während die Stimme tiefer wird und die Hand nach unten in Bauchhöhe gleitet. Nun lasse ich den Buchstaben o erklingen. Die Hand bewegt sich wieder in Schulterhöhe, die Stimme wird höher, der linke Fuß wird nachgezogen und nun erklingt der Buchstabe n. Pause. So verfahren Sie mit den restlichen Silben. Es ist nur scheinbar kompliziert. Manche Kinder schaffen die Silbentrennung nicht. Hier reicht es aus, wenn Sie die Hand des Kindes führen.
Ich hab von der Methode schon mal gehört. Ich denke auch, dass das lernen und bewegung eine sinnvolle sache ist. gerade für kinder, die teilweise schwer zu halten sind. es gibt viele gute möglichkeiten, wie man lernen mit spielerischen elementen verbinden kann.