Wenn man etwas Neues lernt, sollte man immer versuchen, das neue Wissen in Verbindung zu bestehendem Wissen zu bringen und Zusammenhänge herzustellen, Gemeinsamkeiten oder auch Unterschiede zu entdecken. Für den Lehrer bedeutet das, einzuschätzen, welches Vorwissen seine Schülerinnen und Schüler besitzen besitzen. Daher sollte er bei seiner Planung des Unterrichts eine Basis für neue Lerninhalte aufzubauen, indem er auf bestehendes Wissen aufbaut bzw. daran anknüpft.
Wenn es gelingt, das Vorwissen zu aktivieren, werden neue Informationen wesentlich besser verstanden und gespeichert. Zu Beginn eines Lernvorgangs sollte ein kurzer Überblick über den kommenden Lernstoff gegeben werden, damit Vorwissen aktualisiert wird, an das die Schülerinnen und Schüler anknüpfen können. Untersuchungen zeigen (Brod et al., 2016), dasss Menschen deshalb Neues leichter einprägen und lernen können, da ein hohes aufgabenrelevantes Wissen die Bildung neuer Assoziationen im Hippocampus erleichtert und dass dies mit einer verstärkten Kommunikation zwischen dem Hippocampus und semantischen Prozessarealen einhergeht. Daher sollte man bei der Planung von Unterricht verstärkt jene Wissensbestände berücksichtigen, die in Schule, Ausbildung oder am Arbeitsplatz schon erworben worden sind.
Siehe dazu auch die lerntheoretische Didaktik.
Quellen
Brod, G., Lindenberger, U., Wagner, A. D., & Shing, Y. L. (2016). Knowledge acquisition during exam preparation improves memory and modulates memory formation. The Journal of Neuroscience, 36, 8103–8111.
http://paedagogik-news.stangl.eu/grundsaetze-des-kognitivistischen-lernens/ (16-08-08)