Es ist bekannt, dass Arbeitsgedächtnis und Konzentration elementare und essentielle kognitive Fähigkeiten darstellen, die an einer Vielzahl von höheren kognitiven Prozessen wie Lesen, Rechnen, Problemlösen und generell am Lernen beteiligt sind. Wenn durch geeignete Übungen daher die Arbeitsgedächtniskapazität oder die Aufmerksamkeitsspanne verbessert werden können, werden damit u. U. Grundlagen für einen Transfer auch für andere Inhaltsbereiche geschaffen. Studien zeigen, dass durch gezieltes Arbeitsgedächtnistraining die Lernfähigkeit, der Widerstand gegen Ablenkungen, das logische Denken und die generelle Problemlösungsfähigkeit verbessert werden kann, also letztlich Fähigkeiten, die oft mit Intelligenz in Verbindung gebracht werden. Allerdings können solche Trainings niemals die Bildung ersetzen, die in Bildungseinrichtungen vermittelt wird. Der einfachste und effektivste Weg, etwa besser in Deutsch oder in Mathematik zu werden, ist nach wie vor sich hinzusetzen und diese Fächer zu üben. Ein zusätzliches Arbeitsgedächtnistraining kann jedoch helfen, solche Lernprozesse einfacher und effektiver zu machen, insbesondere für die Menschen, die mit ihrem Arbeitsgedächtnis und ihrer Konzentration nachweislich zu kämpfen haben. Allerdings sollten Übungen entwickelt und eingesetzt werden, die sich der Inhalte dieser Fächer bedienen, und nicht Übungen fernab von den zu fördernden Kompetenzen. Es gibt nämlich keine Methoden, von denen alle Menschen gleichermaßen profitieren, denn die individuellen Unterschiede in der Entwicklung geistiger Fähigkeiten sind äußerst groß und hängen von vielen Merkmalen ab, etwa von der grundlegenden Motivation oder auch von der ursprünglichen kognitiven Leistungsfähigkeit. Menschen werden aber immer besser in den trainierten Aufgaben, doch bleibt stets unklar, ob sie sich auch bei Aufgaben verbessern, die sich vom Training unterscheiden.
Ist Gehirntraining sinnvoll?
- von einem Lerncoach