Lern-Metaphern geben einen Einblick in das Verständnis vom Lernen. Wegner & Nückles (2015, 2016) haben einige Lern-Metaphern gesammelt, um zu zeigen, wie unterschiedlich von den Menschen Lernen wahrgenommen wird. Für den einen ist es, wie mit einer Käsereibe über die Stirn hobeln, für den anderen so etwas wie in den Kampf ziehen, zum Zahnarzt gehen oder ein Müsli essen. Bekannt ist auch das Bulimie-Lernen, bei dem man sich schnell Wissen in den Kopf stopft, bei der Prüfung wieder ausleert und danach schnell vergisst. Für einige ist Lernen wie Wandern, das nicht immer Spaß macht, aber wenn man am Ziel ist, dann fühlt es sich gut an. Manche beschreiben Lernen als das Sortieren einer Bibliothek.
Bei Lehrenden dominieren Lern-Metaphern, die das Lernen als gemeinsame Erfahrung schildern. Für einen Philosophieprofessor ist das Lernen wie wenn man durch den Säulengang wandelt und Probleme diskutiert, für einen Ökologen ist Lernen wie ein Wald, durch den man mit den Studierenden geht und sich den Wald gemeinsam anschaut. Schulisches Lernen wird von SchülerInnen eher mit Sport verglichen, und ist eine Notwendigkeit, die man so schnell wie möglich hinter sich bringen möchte. Für viele ist man als Lernender wie ein Schwamm, der die ganzen Informationen wie Wasser aufsaugt, und wenn man dann einen Test schreibt, dann lässt man des Wasser wieder ab und daraus entsteht eine Leere im Kopf.
Literatur
Wegner, E. & Nückles, M. (2015). From eating to discovering: How metaphors of learning change during students‘ enculturation. Zeitschrift für Hochschulentwicklung, 10, 145-166.
Wegner, E. & Nückles, M. (2016). Training the brain or tending a garden? Students‘ metaphors of learning predict self-reported learning patterns. Frontline Learning Research, 3, 95-109.