Hochbegabten fehlen oft Routinen, d. h., viele Hochbegabte machen in den ersten Schuljahren die Erfahrung, dass sie sich auf Grund ihrer schnellen Auffassungsgabe nicht besonders anstrengen müssen, um die vorgetragenen Inhalte zu verstehen. Das führt dazu, dass sie Aufgaben, die Wiederholungen und Auswendiglernen erfordern, als äußerst langweilig empfinden und sie sich oft vor ihnen drücken oder diese nur halbherzig erledigen. Dadurch versäumen sie aber, feste Routinen, Arbeitsgewohnheiten und -techniken zu entwickeln, die aber später bei komplexeren Aufgaben, wo es zwar auch auf das Verstehen ankommt, zur Lösung notwendig sind. Viele Lerninhalte müssen im Laufe der Schulzeit nicht nur einmalig verstanden, sondern auch routiniert beherrscht und im Langzeitgedächtnis verankert werden. Diesen hochbegabten Kindern fehlt daher später dieses Routinearsenal, denn es ist schwierig, beim Lösen von Integralrechnungen noch einmal schnell die grundlegende Mathematik „neu“ herzuleiten.
Literatur
Stangl, W. (2001). Erkennen von Hochbegabung. Aus den Tipps für Eltern!
WWW: https://eltern.lerntipp.at/Hochbegabung-Erkennen.shtml (01-05-27)