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Der Zusammenhang zwischen Schlaf, Gedächtnis und Lernen

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Der Zusammenhang zwischen Schlaf, Gedächtnis und Lernen ist ein komplexes Thema, das in der Psychologie intensiv erforscht wird. Es ist bekannt, dass der Schlaf eine wichtige Rolle bei der Gedächtnisbildung und beim Lernen spielt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass während des Schlafes Informationen, die während des Tages aufgenommen wurden, verarbeitet und im Gedächtnis abgespeichert werden.

Es gibt verschiedene Phasen des Schlafes, und jede Phase hat ihre eigene Funktion in Bezug auf die Verarbeitung von Informationen. Während des Non-REM-Schlafs werden vor allem Faktenwissen und motorische Fähigkeiten konsolidiert, während der REM-Phase vor allem emotionale Erlebnisse verarbeitet werden. In beiden Phasen werden Erinnerungen neu geordnet und verfestigt.

Schlaf ist besonders wichtig für das Lernen von neuen Fähigkeiten und das Konsolidieren von neuem Wissen. Eine Studie aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass Teilnehmer, die nach dem Erlernen einer neuen Melodie auf einem Klavier schlafen durften, diese am nächsten Tag besser spielen konnten als Teilnehmer, die wach geblieben sind. Ähnliche Ergebnisse wurden auch bei anderen Lernaufgaben gefunden.

Der Schlaf kann auch bei der Lösung kreativer Probleme helfen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 hat gezeigt, dass Teilnehmer, die eine kreative Aufgabe lösen mussten und danach schlafen durften, am nächsten Tag eine bessere Lösung fanden als Teilnehmer, die wach geblieben sind.

Schlafmangel hingegen kann sich negativ auf die Gedächtnisleistung und das Lernen auswirken. Eine Studie aus dem Jahr 2016 hat gezeigt, dass Personen, die eine Nacht lang wach geblieben sind, sich am nächsten Tag an weniger Wörter erinnern konnten als Personen, die ausreichend geschlafen hatten. Schlafmangel kann auch die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und zu Konzentrationsproblemen führen.

Insgesamt zeigt sich also, dass Schlaf eine wichtige Rolle für das Gedächtnis und das Lernen spielt. Der Schlaf hilft dabei, Informationen zu verarbeiten und zu speichern, und ist daher wichtig für die Gedächtnisbildung und die Konsolidierung von neuem Wissen. Schlafmangel hingegen kann sich negativ auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken und das Lernen erschweren.

Sollte man vor dem Schlafengehen lernen?

Die Meinungen darüber, ob es sinnvoll ist, vor dem Schlafengehen zu lernen, gehen auseinander, denn letztlich hängt es von den individuellen Vorlieben, der Zeit der höchsten geistigen Leistungsfähigkeit und den persönlichen Schlafgewohnheiten ab. Manche Menschen sind abends geistig besonders aktiv und können gut lernen, während andere morgens oder tagsüber am leistungsfähigsten sind. Bei manchen Menschen kann das Lernen vor dem Schlafengehen zu einer erhöhten geistigen Aktivität führen, die das Einschlafen erschwert. Deshalb gilt die Grundregel, vor dem Schlafengehen nichts Neues zu lernen, sondern nur das zu wiederholen, was man tagsüber gelernt hat. Andererseits können Informationen, die vor dem Schlafen gelernt wurden, im Schlaf gefestigt werden und die Gedächtnisbildung unterstützen. Unabhängig von der Tageszeit kann es hilfreich sein, konstante Lerngewohnheiten zu entwickeln, denn wenn man sich daran gewöhnt, vor dem Schlafengehen zu lernen, können sich Körper und Geist an diese Routine anpassen. Es versteht sich von selbst, dass ausreichender Schlaf für das Lernen von entscheidender Bedeutung ist.

Siehe dazu auch Wie Schlaf, Gedächtnis und Lernen zusammenhängen. Weitere Details und Quellen dazu auf Schlaf und Gedächtnis und Lernen.

Studienergebnisse dazu auch hier: Die Bedeutung von Schlaf für das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen.



Literatur

Stangl, W. (2024, 8. Jänner). Sollte man vor dem Schlafengehen lernen? Lerntipps: Die Neuigkeiten.
https:// lerntipps.lerntipp.at/sollte-man-vor-dem-schlafengehen-lernen.

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