Es ist wichtig, den Lernstoff in kleine Portionen zu packen, sodass eine gute halbe Stunde pro Tag zu wiederholen reicht, um einen sichtbaren Lernerfolg zu erzielen. Mit mäßigem aber regelmäßigem Wiederholen wird der Lernerfolg schrittweise erreicht, anstatt kurz vor einer Prüfung Nächte lang durch zu lernen, und das meist ohne befriedigendes und vor allem nicht nachhaltigem Ergebnis. Hintergrund der notwendigen Verteilung ist die Vergessenskurve nach Ebbinghaus, wonach ohne Wiederholung das erlernte Wissen zusammenschrumpft und irgendwann fast komplett vergessen ist.
Hermann Ebbinghaus publizierte im Jahr 1885 das Buch „Über das Gedächtnis.“ In dieser Pionierschrift der experimentellen Psychologie konnte er u.a. für das Gedächtnis folgendes Gesetz feststellen: „Die Quotienten aus Behaltenem und Vergessenem verhalten sich etwa umgekehrt wie die Logarithmen der verstrichenen Zeit.“ Siehe dazu die Vergessenskurve.
Die Vergessenskurve in 20 Minuten durchbrechen
Ebbinghaus hat in Experimenten auch untersucht, wie sich der Prozess des Vergessens durchbrechen lässt. Er fand. dass 20 Minuten genügen, um neue Informationen effektiv im Gedächtnis zu verankern, und zwar durch regelmäßige Wiederholung, um dem Gehirn die Bedeutsamkeit einer Information aufzuzeigen. Um die Vergessenskurve zu durchbrechen, muss man das erlernte Wissen innerhalb des ersten Tages einmal zehn Minuten lang wiederholen, um wieder bei hundert Prozent anzukommen. Nach einer Woche genügen fünf Minuten und nach einem Monat nochmals zwischen zwei und vier Minuten. Zwar tickt und lernt jeder Mensch anders, d. h., wie bei allen Lern- und Gedächtnismethoden gibt es keine vollständige Sicherheit und auch keine Garantie. Um neue Arbeitsprozesse und neues Wissen zu verinnerlichen, ist es wichtig, direkt nach dem Lernen den Ablauf bzw. den Lernstoff noch einmal zu wiederholen, denn je länger man damit wartet, desto höher wird der erneute Lernaufwand.