Welcher Lerntyp ist mein Kind? Ist es eher kreativ-chaotisch, logisch-denkend oder doch sicherheitsliebend, beziehungsweise emotional? Als wichtige Voraussetzung für das Lernen wurde die gute Strukturierung des Lernstoffes genannt. Auch die Emotionen spielen eine Rolle. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, die passende Methode für den jeweiligen Lerntyp zu finden. Der Referent betonte, dass alle Menschen Mischtypen sind, wobei meistens ein Lerntyp dominiert. So sind zum Beispiel für den emotionalen Lerntyp Lob und Geborgenheit bedeutsam. Hier solle man den Blick auf das Positive lenken, da dieser Lerntyp zu Selbstvorwürfen neige. Der kreativ-chaotische Lerntyp hingegen liebt den Spaß und das Gesellige. Wird Unangenehmes, wie zum Beispiel die Anstrengung beim Lernen, mit etwas Positiven in Form von spielerischen Lernen mit Belohnungssystem verbunden, kann das Kind zum Lernen eher motiviert werden. Allerdings rät der Referent von Belohnungen im materiellen Bereich ab. „Schenken Sie Ihren Kindern Zeit.“ Unabhängig vom individuellen Lerntyp ist die Wiederholung des Lernstoffs für jeden Schüler unerlässlich, wenn das Gelernte in der „Lagerhalle Langzeitgedächtnis“ dauerhaft abgespeichert werden soll. Hier bieten sich etwa Karteikarten an. Auch Lernplattformen unterstützen das Wiederholen. Das Verankern des Lernstoffs im Kurzzeitgedächtnis dagegen benötigt etwa 20 Minuten Zeit. Innerhalb dieses Prozesses wäre fernsehen oder das Spielen am Computer kontraproduktiv. Der Referent empfiehlt, dem Gehirn in dieser Phase Ruhe zu gönnen – zum Beispiel beim Musikhören oder auch beim Lesen.
Anmerkung: Manche sind übrigens der Ansicht, dass der Begriff „Lernen lernen“ eigentlich Unsinn ist, denn Lernen ist von Geburt an ein zentraler Bestandteil der menschlichen Natur. Gehen, Sprechen, Radfahren, all das lernt man, ohne das Lernen je gelernt zu haben, wobei jeder Mensch anders lernt, jeder andere Methoden entwickelt, die für ihn funktionieren. Das Vorgeben, Vorschreiben von Lerntechniken ist demnach der Ausdruck einer bevormundenden autoritären Einstellung, vielmehr gehe es darum, das Denken zu lernen. Denken lernt man hingegen vor allem, in dem man Fragen stellt, wobei erst das präzise Frageformulieren in sinnvollen Begriffen einen Menschen erst erkennen lässt, was man da erfragen will. Erst diese Fähigkeit erlaubt es, sinnvoll zu lernen, also das Gelernte in einen konsistenten Gesamtzusammenhang zu setzen.