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Das Lerntypenmodell von Kolb im Marketing

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Das Lerntypenmodell von Kolb (1976), das in Anlehnung an Lewin den Prozesscharakter des Lernens betont, wird auch im B2C-Marketing eingesetzt, wobei dieses lernpsychologische Modell insbesondere bei komplexen und high-involvement Produkten wie Autos oder Immobilien sowie bei der Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, deren Nutzung erlernt werden muss, von Bedeutung ist. Zur gezielten Ansprache der verschiedenen Lernstile bieten sich daher unterschiedliche Inhaltsformate an:

  • Akkomodierer / Macher: Um diese handlungsorientierten Kunden anzusprechen, eignen sich erlebnisorientierte Formate wie Probefahrten für Autos oder Probetrainings im Fitnessstudio, wobei praktische Erfahrungen und aktives Experimentieren hier im Vordergrund stehen.
  • Divergierer / Entdecker: Für Kunden, die durch reflektierendes Beobachten lernen, sind objektive Vergleiche und Kundenbewertungen entscheidend, wobei Produktvergleiche von unabhängigen Instituten oder Videos mit authentischen Kundentestimonials besonders wirksam sind, um ihre Neugierde zu wecken, denn diese Formate ermöglichen es ihnen, das Produkt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
  • Assimilierer / Denker: Sachliche Informationen und tiefergehende Analysen sprechen diese Kunden an, wobei Whitepaper mit fundierten Studien oder Podcasts mit Branchenexperten eine ideale Plattform bieten, um ihre Bedürfnisse nach logischer Erklärung zu erfüllen.
  • Konvergierer / Entscheider: Entscheidungsorientierte Kunden bevorzugen klare Handlungsanweisungen, wobei grafisch aufbereitete Checklisten oder Kurzanleitungen (Cheat Sheets) ihnen die Nutzung des Produkts erleichtern und sie bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.

Durch die gezielte Anwendung dieser Erkenntnisse können Unternehmen im B2C-Marketing ihre Kunden individuell ansprechen und deren Lernpräferenzen optimal berücksichtigen, was zu einer stärkeren Kundenbindung und einem effektiveren Marketing führt.



Literatur

Kolb, D. A. (1976). The Learning Style Inventory: Technical Manual. Boston, Ma: McBer.
Stangl, W. (2008, 19. Mai). Lernstile – was ist dran? [werner stangl]s Arbeitsblätter.
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PUBLIKATIONEN/Lernstile.shtml

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