Emotionales Lernen und Gedächtnis ist mit kognitivem Lernen und Gedächtnis verwandt, wenn auch in einer anderen Form Das Gehirn verfügt über Schaltkreise, z. B. in der Amygdala, die speziell dafür ausgelegt sind, auf die emotionalen Aspekte von Situationen zu achten. Diese Schaltkreise im Gehirn unterstützen unsere Gefühle und den Ausdruck von Emotionen sowie unser Lernen über die emotionalen Aspekte von Erfahrungen; sie können auch das Gelernte verändern. Es gibt drei Hauptausgänge der Amygdala. Wenn wir etwas sehen (z. B. ein gewalttätiges Bild), wird ein neuronaler Reaktionsweg zur Großhirnrinde geleitet, um unsere bewusste Wahrnehmung unserer Gefühle zu unterstützen.
Ein zweiter Weg führt zu anderen Gedächtnissystemen (z. B. im Striatum und im Hippocampus), die die Aufmerksamkeit und damit das Gelernte beeinflussen können. Ein dritter Pfad steuert unsere körperlichen Reaktionen, wie die Hormonausschüttung und das autonome Nervensystem (z. B. die „Kampf- oder Flucht“-Reaktion). Eine wichtige Schlussfolgerung ist, dass Emotionen eine wichtige Rolle bei der Aufmerksamkeit und der Motivation zur Aufmerksamkeit spielen. Insbesondere moderieren sie die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis und erleichtern das Erinnern an emotionale Aspekte von Erfahrungen und Konzepten.
Wenn wir eine emotionale Reaktion erleben (insbesondere wenn die Hormone Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet werden), wird auch das Gedächtnis verbessert. So waren in einer Studie, in der die Teilnehmer entweder emotional erregende oder neutrale Filmclips sahen, die Amygdala und verwandte Bereiche während der erregenden Filmclips aktiver, und die Erinnerung an diese Clips war drei Wochen später besser als an die neutralen Filmclips. Die Gedächtnisleistung stand in signifikantem Zusammenhang mit dem Ausmaß der Amygdala-Aktivierung für die emotional erregenden Filmclips, nicht aber für die neutralen Filmclips.