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Körperliche Aktivitäten & Gehirn

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Menschen sind die einzige Spezies, die durch Üben ihr eignes Schicksal in die Hand nehmen und selbst über die Zukunft entscheiden kann, denn nach vielen Forschungen ist klar, dass unabhängig vom Beitrag der genetischen Veranlagungen zu den Leistungen eines Menschen dessen wichtigste Gabe die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Gehirns und Körpers darstellt. Diese nutzen manche Menschen mehr oder weniger bewusst stärker als andere, denn intensives Trainieren führt zu Veränderungen im Gehirn und manchmal, je nachdem, um welche Fähigkeit es sich handelt, auch im Körper. Selbst bei Aktivitäten wie Schwimmen oder Turnen, leistet das Gehirn einen zentralen Beitrag, da dafür eine sorgfältige Koordination der Körperbewegungen notwendig ist. So ist etwa die cortikale Dichte bei Wasserspringern höher als bei anderen Menschen, und zwar in jenen Arealen, die bei Visualisierung und Kontrolle von Körperbewegungen wesentlich sind. Bewusstes Lernen erzeugt also mentale Repräsentationen und ist zugleich von diesen abhängig, sodass eine Wechselwirkung zwischen Leistungssteigerungen und Steigerungen der Qualität der mentalen Repräsentation besteht. Diese Repräsentation versetzt einen Menschen dann in die Lage, sich selbst beim Üben und Trainieren zu kontrollieren. Körperliche Aktivitäten wirken sich daher stets auch positiv auf die geistige Fitness aus, sodass regelmäßiges Training demnach nicht nur für Muskelaufbau, Immunabwehr und Stoffwechsel relevant ist, sondern auch im Hinblick auf die geistige Weiterentwicklung. Studien haben eindeutig nachgewiesen, dass mangelnde körperliche Aktivität auch ein Grund für frühzeitiges Altern ist und das Risiko für neurologische Erkrankungen im Alter erhöht ist. Schon eine kurze Unterbrechung von regelmäßigem Training kann  seinerseits negative Effekte auf das menschliche Gehirn haben, denn schon nach zehn Tagen Trainingspause treten deutliche Veränderungen im Gehirn auf, vor allem die Durchblutung in jenen Arealen Gehirns, die für das Erinnerungsvermögen zuständig sind, nimmt deutlich ab.

Quelle

Taus, W. (2016). Lernen neu entdeckt (Buchbesprechung).
WWW: http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/mehr_kultur/850670_Lernen-neu-entdeckt.html (16-10-14)