Die intrinsische Motivation ist die aus einer Tätigkeit selber entstehende Motivation, d. h., bestimmte Tätigkeiten macht man einfach gern, weil sie Spaß machen, im Augenblick sinnvoll oder herausfordernd sind oder schlicht interessieren. Intrinsisch motivierte Tätigkeiten werden um ihrer selbst Willen durchgeführt und nicht, um eine Belohnung zu erlangen oder eine Bestrafung zu vermeiden. Das gilt auch für die Tätigkeit des Lernens. Ein interessanter Unterrichtsstoff braucht daher keinen Anreiz durch Noten oder Lob durch einen Lehrenden, was beides extrinsische Motive darstellen. Wenn man sich für ein bestimmtes Thema oder eine Aufgabe interessiert, dann fällt es spielend leicht, neue Informationen aufzunehmen und zu behalten. Das Gehirn sortiert Informationen nach dem Gesichtspunkt, die es für behaltenswert hält und welche nicht, sodass ein Lernstoff, der wichtig und interessant erscheint, daher von ganz allein einen Weg ins Gedächtnis findet, während man sich die uninteressanten Inhalte einfach nicht merken kann. Leider kann man das Gehirn nicht einfach überlisten, wenn man sich versucht einzudenen, dass etwas wichtig ist und das man sich merken muss.
Dabei schließen sich intrinsische und extrinsische Motive nicht zwangsläufig aus, denn ein Schüler kann z.B. seiner Lernarbeit sowohl aus Spaß an der Arbeit als auch dem Wunsch nach angemessener Belohnung in Form von guten Noten oder Zufriedenheit der Eltern nachgehen.
Die meisten Tätigkeiten werden wohl aus einer Kombination von intrinsischer und extrinscher Motiven durchgeführt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch oft von interner Prozessmotivation, denn eine Aufgabe wird um ihrer Erledigung willen durchgeführt. Die intrinsische Motivation wird auch durch das interne Selbstverständnis gefördert, denn jeder Schüler besitzt subjektive Werte und Ideale, an denen er seine Handlungen ausrichtet, wobei das interne Selbstverständnis besonders das Leistungsmotiv anspricht.