Eine gängige Annahme ist, dass es Lerntypen gibt, die bestimmte Wahrnehmungskanäle bevorzugen, d.h. Menschen, die lieber Texte lesen, andere, die lieber einen Vortrag hören oder sehen. Es wird angenommen, dass Menschen einen bestimmten Wahrnehmungskanal bevorzugen, aber es gibt keine überzeugenden Beweise für diese Annahme. Die Präferenz eines Wahrnehmungskanals als Persönlichkeitsmerkmal („Lerntyp“) ist nämlich nicht erkennbar, weil es nur die situative Präferenz eines bestimmten Medienangebots gibt, d.h. in manchen Situationen liest man lieber einen Text, in anderen Situationen hört man lieber einen Vortrag. Anders verhält es sich bei Lernstilen, die sich auf die Nutzung von Lernmaterialien beziehen, denn hier lassen sich dauerhafte Präferenzen nachweisen, entlang der beiden Dimensionen konkrete Erfahrung versus abstrakte Konzepte oder aktives Eingreifen versus reflektierendes Beobachten.