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Persönlichkeit des Lernenden

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

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Sabine Grotehusmann entwickelte einer Lernerpersönlichkeitstest, der im Gegensatz zu anderen Lerntypentest den gesamten Lernprozess erfasst und in der Tradition von C.G. Jungs Persönlichkeitstypologie steht. Die individuelle „Lernerpersönlichkeit“ definiert sich nach Grotehusmann nach vier Faktoren, die den Lernprozess prägen:

  • Welche Interaktionsform gibt der/dem Lernenden Energie (RednerIn vs ZuhörerIn)?
  • Wie nimmt sie/er Informationen auf (RealistIn vs VisionärIn)?
  • Wie fällt sie/er Entscheidungen (LogikerIn vs Gefühlsmensch)?
  • Wie organisiert sie/er das Lernen (PlanerIn vs SpielerIn)?

Es gibt demnach acht Seiten der Lernerpersönlichkeit:

  • Die RednerIn lernt durch Aktivität und Reden und beginnt eine Lerneinheit mit etwas Aktivem und beschäftigt sich erst später mit den Ergebnissen. Er bzw, sie braucht andere Menschen beim Lernen, denn er denkt gerne laut. Eine lebendige Schülerbibliothek ist für ihn viel besser geeignet, als alleine am Schreibtisch zu sitzen. Rednern empfiehlt die Pädagogin, sich einen Lernpartner zu suchen: „Am besten jemanden, dem es hilft, Sachen erklärt zu bekommen. Dann ist beiden geholfen.“
  • Die ZuhörerIn lernt in erster Linie durch Zuhören, Mitschreiben und indem sie zuerst in Ruhe nachdenkt. Sie beginnt eine Lerneinheit, indem sie etwas in Ruhe durchdenkt und geht erst anschließend aktiv mit dem Lernstoff um.
  • Die RealistIn nimmt Informationen am leichtesten auf, indem sie zum Beispiel auswendig lernt und den Stoff mehrfach wiederholt. Sie sollte Lerneinheiten mit für sie angenehmen Übungen, wie z.B. Wiederholungen oder Anwendungen von bereits bekanntem Stoff beginnen und so das Gehirn aufwärmen. Er bzw. sie lernt gerne mit Karteikarten und wiederholt sie so lange, bis er bzw. sie den Stoff im Kopf hat. Dabei sollte man aber nicht nonstop lernen. „Es ist bewiesen, dass man nach einer Pause wieder viel leistungsfähiger ist. Es empfehlen sich für Jugendliche Lerneinheiten von maximal einer halben Stunde und danach eine Pause von zehn Minuten einzuhalten. Denn lernt man zu lange, schwindet die Konzentration, und man kann nichts mehr aufnehmen. Die Pause sollten SchülerInnen also anders verbringen als beim Lernen. Wenn man im Sitzen lernt, kann man danach aufstehen und sich kurz bewegen. „Man kann sich auch einen Tee kochen oder sich auf andere, erholsame Art für das Lernen belohnen.“
  • Die VisionärIn nimmt Informationen am leichtesten auf, indem sie unter anderem den Stoff anwendet, sich mit der dahinter stehenden Theorie beschäftigt und sich zunächst einen Überblick verschafft. Eine Lerneinheit sollte mit Neuem bzw. für Anspruchsvollem beginnen, um sich zu motivieren.
  • Die LogikerIn fällt im Lernprozess rein logische Entscheidungen. Dabei sind Entscheidungen zielgerichtet und dienen dazu, Lernziele zu erreichen. Sie sollte einen genauen Lernplan erstellen und an ihrem Arbeitsplatz aufhängen.
  • Der Gefühlsmensch achtet bei seinen Entscheidungen auf andere. Er möchte beliebt sein und geht mehr nach seinem Gefühl als nach Logik vor.
  • Die PlanerIn steckt sich gern Lernziele und setzt sich selbst Fristen, die sie genau einhält. Ein Ziel zu erreichen, motiviert sie und gibt ihr Kraft. Sie hakt die erreichten Teilziele gut sichtbar auf ihrem Lernplan ab. Wer sich gerne Ziele und Fristen setzt, gehört zu diesem Lerntyp. „Wenn ich mir die Themen nicht einteile, überfordert mich die Masse an Lernstoff“.
  • Die SpielerIn lernt prozessorientiert und hält sich gern Wahlmöglichkeiten offen. Sie passt sich neuen Situationen leicht an und reagiert flexibel auf terminliche Veränderungen. Spielerische Typen können mit Karteikarten nichts anfangen, aber ihnen bringen Bilder, Mindmaps und der Einsatz von Farben mehr. Hier ist es vor allem hilfreich, sinnvoll zu markieren (Siehe dazu aber: Sinn und Unsinn des Markierens). Die Farben wählt man zum Beispiel nach unterschiedlichen Themengebieten aus und teilt den Text entsprechend ein.


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