Bei den oft propagierten Sudokus und Kreuzworträtseln als Gedächtnistraining trainiert man nur gewisse Fähigkeiten, aber sicher nicht die allerwichtigsten, denn nur Aufgaben, die über den einfachen Wissensabruf hinausgehen, sind wirklich Übungen für das Kurzzeitgedächtnis und für die Merkfähigkeit.
Rätselaufgaben wie Sudokus oder Kreuzworträtsel trainieren das Gedächtnis daher nur begrenzt, besser sind ganzheitliche Übungen, denn es hat sich herausgestellt, dass solche Aufgaben das Gedächtnis nicht nennenswert verbessern. Das menschliche Gedächtnis ist äußerst komplex und die Merkfähigkeit übt man vor allem dann, wenn man sein Gehirn zu anspruchsvollen Vernetzungsleistungen herausfordert. Das bedeutet allerdings nicht, dass solche Aufgaben zum Training des Gedächtnisses schwerer sein müssen als Kreuzworträtsel oder Sudokus sein müssen, und dass man sich Tag für Tag mit zeitraubenden Denksportübungen beschäftigen sollte. Komplexes Denken schult man vor allem in einem aktiven Alltag, im Kontakt mit anderen Menschen, beim Arbeiten, beim Lernen oder sogar beim Spazierengehen.
Zahlreiche solche Gedächtnisübungen findet man hier: https://senioren.lerntipp.at/Gedaechtnis-Uebungen.shtml
Drei einfache Beispiele:
- Zwischendurch bei der Lektüre der Zeitung doch ein Wort, eine Zeile, oder einen Absatz rückwärts lesen. Oder: Wie lautet der eigene Name eigentlich rückwärts gesprochen?
- Zur Musik aus dem Radio tanzen und dabei möglichst oft die Arme über der Brust überkreuzen, wobei es nicht notwendig ist, die richtigen Tanzschritte zu machen, sondern nur den Rhythmus einigermaßen einzuhalten.
- Wörter vermeiden kann eine gute Übung sein, wenn man für häufig genutzte Wörter ein anderes oder auch Umschreibungen verwenden soll. Gleich am Morgen entscheidet man sich für ein Wort, das man während des Tages sicher nicht gebrauchen will, etwa das Wort „aber“, „heute“, „Uhr“ … Einen langen Tag ohne dieses Wort auszukommen und Umschreibungen zu verwenden, ist äußerst schwierig. Den Schwierigkeitsgrad kann man steigern, indem man ein noch häufiger verwendetes Wort wählt, etwa „ich“ oder „und“.