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Was passiert eigentlich, wenn man abgelenkt wird?
Das Gehirn entdeckt: Da ist etwas Neues.
Es sagt: „Schau einmal nach, da könnte etwas Wichtiges sein.“
Man lenkt seine Aufmerksamkeit darauf.
Das kann man nur schwer unterdrücken.
Das ist letztlich auch wichtig.
Wenn es zum Beispiel brennt und der Feueralarm losgeht, will man das ja mitbekommen und sich retten.
Aber während man abgelenkt ist, kann man etwas anderes Wichtiges verpassen.
Zum Beispiel, was die Lehrerin oder der Lehrer gerade erzählt.
Oder auch das, was man liest oder gerade gelesen hat.
Das wird dann vom Neuen verdrängt.
Das gerade Gehörte oder Gelesene kann sich nicht im Gedächtnis einprägen.
Man fragt sich: Was habe ich gerade gehört oder gesehen?
Was kann man dagegen tun?
Manche müssen ihre Konzentrationsspanne erhöhen, denn die Anziehungskraft der sozialen Netzwerke oder der Handynachrichten ist für viele Menschen zu stark. Oft wird diese Anziehung besonders drängend, wenn man gerade konzentriert an einer Arbeit sitzt, für eine Prüfung lernt, eine Bewerbung schreibt oder etwas lernt, das man für seine Ziele braucht. Man sollte daher während solcher konzentrierten Arbeitszeiten länger als sonst die Finger von den Medien lassen, d. h., wann immer diese in den Sinn kommen, also das Mobiltelefon zur Hand zu nehmen und die Mails zu prüfen, wendet man die 10-Minuten-Regel an: Man sagt sich dabei, dass man ab diesem Augenblick noch zehn Minuten weiterarbeitet und erst dann die Nachrichten checkt. Wenn man dann immer noch Lust dazu hat, das Mobiltelefon zu nehmen, darf man es natürlich tun. Der Trick dabei ist, dass man sich mit dieser Regel über den akuten Drang, die Nachrichten anzuschauen, hinweghilft und möglicherweise nach zehn Minuten schon vergessen hat, dass man sich mit dieser Fluchtreaktion ablenken wollte, denn im Grunde ist das immer eine Fluchtreaktion vor der Arbeit.
Man kann übrigens diese Technik auch in anderen Lebensbereichen anwenden, wenn man etwa Lust auf Süßigkeiten hat. Daher ist der Satz „Ich warte noch 10 Minuten, wenn ich dann noch möchte, gebe ich dem Impuls nach“ in vielen Situationen ein gutes Hilfsmittel. Wenn man merkt, dass diese Methode das etwas bringt, sollte man diese Technik beibehalten als ein aktives Training für die eigene Willenskraft.
Literatur
https://www.spiegel.de/karriere/acht-wochen-coaching-willenskraft-nutzen-ziele-erreichen-a-1296457.html (19-12-10)
https://notiert.stangl-taller.at/praxiswissen/was-passiert-wenn-man-abgelenkt-wird/ (18-11-12)