Der Wechsel von der Schule auf die Universität bringt eine Reihe von Umstellungen mit sich, wobei der umfangreiche Stoff und die geforderte Selbstständigkeit vielen Studierende Probleme bereiten. Statt fester Zeit- und Stundenpläne müssen die angehenden Studierenden häufig selbst Lehrveranstaltungen auswählen sowie Anmeldefristen für Seminare, Prüfungen oder Übungen berücksichtigen. An vielen Universitäten gibt es aber zu Beginn relativ starre Studienpläne, die eingerichtet wurden, um den Studierenden den Einstieg zu erleichtern, aber auch um mit der großen Zahl an NeustudentInnen umzugeben.
Der Lernstoff ist an Universitäten wesentlich größer als in der Schule, wobei ein tägliches Arbeitspensum von niemandem vorgegeben wird, sodass viel davon im Selbststudium zu erarbeiten ist. Wesentlich sind an der Universität somit Selbstorganisation und Selbstmotivation. Man sollte daher in den ersten Lehrveranstaltungen nach Pflichtliteratur und Ziel fragen und anhand dieser Informationen einen Zeitplan erstellen. Spätestens vier Wochen vor der Prüfung sollte man wissen, welchen Stoff man in welchem Zeitraum beziehungsweise mit welcher Geschwindigkeit lernen kann. Das kann man dadurch herausfinden, wenn man sein eigenes Lernverhalten beobachtet und registriert, wie lang man für zehn Seiten zum Lernen braucht.
Die Effizienz des eigenen Lernens kann durch Lerntechniken deutlich gesteigert werden. Welche der Lerntechniken für den Einzelnen die richtige ist, kann auch im Rahmen einer Studienberatung bestimmt werden. Zu Studienbeginn sollte man möglichst alle Vorlesungen besuchen, von Anfang an mitschreiben und mitlernen. Dabei ist auch das Soziale wichtig, also die Integration in Lerngruppen, in denen man sich gegenseitig motivieren und auch Nützliches erfahren kann. Um Studierenden das Studierenlernen zu erleichtern, bieten alle Universitäten Workshops, Einführungsveranstaltungen oder Studienberatungen an, wobei diese meist fach- oder studiengangspezifisch sind und oft vor dem Studium oder spätestens in der Einführungsphase angeboten werden.
Siehe dazu Lerntipps für das Studium – Der Überblick.
Quelle
Die Presse vom 8. September 2018