Auswendiglernen kann in der Tat nützlich sein, um ein grundlegendes Verständnis eines Themas aufzubauen, denn indem man sich Fakten, Konzepte und zentrale Informationen einprägt, schafft man eine solide Wissensgrundlage, auf die man später zurückgreifen kann. Dies erleichtert es, neue Informationen in bereits vorhandene Strukturen einzuordnen und Zusammenhänge herzustellen. Das wiederum unterstützt ein tieferes Verständnis des Lernstoffs. Darüber hinaus kann Auswendiglernen die Fähigkeit zur Wiedererkennung von zuvor gelernten Informationen verbessern. Dies ist eine wichtige kognitive Fertigkeit, die in vielen Kontexten, wie Prüfungen oder Diskussionen, von Nutzen sein kann. Wenn man sich Schlüsselinhalte gut eingeprägt hat, fällt es leichter, diese abzurufen und anzuwenden. Außerdem können solche Inhalte es erst ermöglichen, sinnvolle Fragen zu stellen.
Auswendiglernen ist daher aus mehreren Gründen wichtig und fördert verschiedene kognitive Fähigkeiten:
- Gedächtnisverbesserung: Auswendiglernen ist eine effektive Methode, um das Gedächtnis zu trainieren und fit zu halten. Es hilft dabei, Informationen langfristig im Kopf zu behalten, was besonders nützlich für geschichtliche Daten, Grammatikregeln, Rechenschritte und Fachausdrücke ist. Durch regelmäßiges Wiederholen und Abrufen von gelerntem Material wird die Fähigkeit, Informationen abzuspeichern und später wieder abzurufen, deutlich verbessert.
- Kognitive Fitness: Das Auswendiglernen kann als „Fitness für das Gehirn“ betrachtet werden. Es fördert verschiedene kognitive Funktionen wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Lernen, Denken und Entscheidungsfindung. Indem das Gehirn beim Auswendiglernen intensiv gefordert wird, entwickelt es seine Fähigkeiten weiter und bleibt langfristig leistungsfähiger.
- Abrufbarkeit von Informationen: Durch Auswendiglernen stellen wir sicher, dass wichtige Informationen schnell abrufbar sind. Dies kann in verschiedenen Situationen nützlich sein, wie zum Beispiel beim Anwenden von Bibelwissen in alltäglichen Situationen oder wenn im Beruf schnell auf Fakten und Daten zugegriffen werden muss. Die Fähigkeit, Wissen direkt abzurufen, ist in vielen Lebenssituationen von großem Vorteil.
- Förderung der Merkfähigkeit: Auswendiglernen trainiert speziell die Merkfähigkeit, eine wichtige kognitive Fähigkeit, die auch bei Aufnahmetests wie dem MedAT geprüft wird. Je mehr wir unser Gehirn durch Auswendiglernen fordern, desto besser wird es darin, Informationen langfristig zu speichern und abzurufen.
- Verbesserung der Konzentration: Der Prozess des Auswendiglernens erfordert Konzentration und Disziplin über einen längeren Zeitraum hinweg. Durch regelmäßiges Üben wird die Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe zu fokussieren, deutlich verbessert. Dies wirkt sich positiv auf viele andere kognitive Fähigkeiten aus.
Letztlich ist Auswendiglernen eine sehr wirksame Methode, um verschiedene kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis, Konzentration, Merkfähigkeit und allgemeine geistige Leistungsfähigkeit zu fördern. Allerdings muss Auswendiglernen mit Bedacht eingesetzt werden. Es sollte nicht als einzige Lernmethode verwendet, sondern mit anderen Strategien kombiniert werden, die ein tieferes Verständnis und die Anwendung des Gelernten fördern [5]. Reines Pauken ohne Einbettung in größere Zusammenhänge ist wenig zielführend. Auswendiglernen sollte daher in Maßen praktiziert werden und nicht zu einem übermäßigen Drill führen. Nur so kann es seine Vorteile voll entfalten, ohne den Lernprozess zu behindern. Es lohnt sich in jedem Fall, diese Technik regelmäßig anzuwenden, um das Gehirn fit und leistungsfähig zu halten.