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Warum Wiederholen allein nicht klug macht


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Viele Eltern glauben noch immer, dass man durch häufiges Lesen automatisch lernt – eine Überzeugung, die sie in bester Absicht an ihre Kinder weitergeben. Doch Lesen und Lernen sind nicht dasselbe, und ständige Wiederholungen können sogar hinderlich sein. Dieser Irrglaube findet sich auch an Schulen, wo Wiederholung oft als Königsweg der Wissensaufnahme gilt. Zwar braucht jede Fähigkeit ein Mindestmaß an Übung, aber effektives Lernen folgt anderen Regeln. Ein Text wird nicht verständlicher oder einprägsamer, nur weil man ihn unzählige Male liest.

Beim ersten Lesen ist das Gehirn noch wach und neugierig. Sobald sich jedoch zeigt, dass ein wiederholter Text keine neuen Informationen bietet, schaltet es auf Langeweile um. Diese trügerische Routine erzeugt das Gefühl von Sicherheit – man scheint den Inhalt zu beherrschen, obwohl er kaum im Gedächtnis verankert wurde.

Sinnvoller ist ein aktiver Umgang mit dem Stoff: Bereits beim ersten Lesen sollten zentrale Begriffe und Passagen markiert werden. Anschließend lohnt es sich zu prüfen, wie der Text mit dem eigenen Wissen übereinstimmt, ob es ergänzende Quellen gibt und wie sich der Inhalt in größere Zusammenhänge einordnen lässt. Erst danach folgt ein zweites, kritischeres Lesen, bei dem das Gehirn aktiv überprüft, ob seine Annahmen stimmen. Eine abschließende Zusammenfassung der wichtigsten Punkte festigt das Gelernte nachhaltig und führt tatsächlich zu einem verankerten Verständnis.



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