Erst einmal durchatmen, denn auch wenn man als Elternteil manchmal enttäuscht oder sogar wütend ist, sollte man sich bei der Reaktion auf das Zeugnis nicht von Emotionen leiten lassen, denn elterlicher Ärger oder Enttäuschung sind selten motivierend. Wahrscheinlich ist das Kind selbst enttäuscht und braucht jetzt Unterstützung. Wichtig ist, dem Kind Mut zu machen und Zuversicht zu vermitteln, auch wenn man vielleicht meint, dass Faulheit oder zu viel Bildschirmzeit hinter den schlechten Noten stecken könnten. Bevor man über die kritischen Noten spricht, sollte man gemeinsam das Zeugnis als Ganzes betrachten, die guten Leistungen würdigen und die Anstrengungen loben, die Früchte getragen haben. Eltern sollten nie vergessen, das Kind zu fragen, wie es selbst mit dem Zeugnis zufrieden ist, und sich zu erkundigen, wie die einzelnen Noten zustande gekommen sind. Nur richtiges Loben erhöht die Motivation, d.h. man sollte nicht vermeintlich feststehende Eigenschaften loben, sondern nur die Wertschätzung für das Geleistete ausdrücken. Denn wer Eigenschaften lobt, vermittelt dem Kind, dass er keinen Einfluss auf seinen Lernerfolg hat. Realistische Ziele tragen dazu bei, dass das nächste Zeugnis besser aussieht, deshalb sollte man mit seinem Kind gemeinsam besprechen, auf welche Fächer es sich konzentrieren und welche Noten es erreichen möchte, wobei es wichtig ist, angemessene und erreichbare Ziele zu setzen.
Wie Eltern mit ihren Kindern über Zeugnisnoten sprechen sollten
- von einem Lerncoach