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Motivation stellt eines der wichtigsten Kriterien für den Lernprozess, den Lernerfolg und das Arbeitsklima dar. Lediglich durch ausreichende Motivation kann der Lernprozess positiv beeinflusst werden, wodurch auch der Lernerfolg gesteigert wird. Allerdings ist zu beachten, dass sich Schüler eigentlich nur selbst motivieren können, da Motivation immer vom Menschen selbst ausgeht. Es ist aber möglich, einen anderen bei der Motivationssteigerung zu unterstützen. Der Wille und die Anstrengung, eine Aufgabe zu erledigen, kommen zwar aus jedem selbst, jedoch gibt es eine Menge Faktoren, welche die Bereitschaft der Lernenden positiv beeinflussen können.
Anmerkung: Intrinsische und extrinsische Motivation werden oft als Gegensätze betrachtet, etwa im Sinne von gut und erwünscht oder schlecht und unerwünscht. Tatsächlich gibt es aber sehr unterschiedliche Formen extrinsischer Motivation, die sich auch allmählich in intrinsische Motivation umwandeln kann. Es handelt sich also eher um ein Kontinuum zwischen den beiden Formen. Intrinsische Lesemotivation kann z.B. durch gemeinsame Leseerlebnisse oder Kompetenzerfahrungen beim Lesen geweckt werden, aber auch ein Lesetagebuch kann die Motivation unterstützen.
Was ist Motivation?
Es gibt nicht die einzig wahre Definition von Motivation, sondern vielmehr gibt es verschiedenste Definitionen, die je nach Anwendungsbereich mehr oder weniger zutreffend sind.
Eine allgemeine Definition beschreibt Motivation als die innere Bereitschaft für ein Verhalten. „Im pädagogischen Verständnis ist Motivation hingegen die persönlich bestimmte Haltung, aufgrund derer sich der Schüler auf Anlässe des Lernens einlässt und sich für sie als seine Aufgaben entscheidet“ (Ipfling zit. nach Strasser & Nagl 2006).
Intrinsische und extrinsische Motivation
In der Pädagogik versteht man unter intrinsischer Motivation, dass die Beziehung zum Lernstoff den Lernenden motiviert. Typische intrinsische Motive sind z.B. Interesse, Wissensdrang und Neugier (vgl. Stangl 2007). Bei der extrinsischen Motivation liegen die Motive außerhalb der Beziehung des Lernenden zum Lernstoff. Beispiele dafür sind Benotung, Lob, Anerkennung oder Prestige (vgl. Stangl 2007).
Möglichkeiten zur Steigerung der extrinsischen Motivation für LehrerInnen
Bei der extrinsischen Motivation steht die Belohnung positiv bewerteter Handlungen im Zentrum. Die Art der Belohnung ist auf den Lernkontext und die Zielgruppe abzustimmen. Beim Stellen von Aufgaben sollten daher folgende Aspekte beachtet werden:
- Strukturierung
Indem man einzelne Arbeitsschritte und Zwischenschritte explizit belohnt, wird der Lernprozess strukturiert. Die Lernenden stehen nicht „vor einem Berg von Stoff“, sondern erkennen konkrete, bewältigbare Teilaufgaben. Nach erfolgreicherBewältigung dieser zum Ziel gesetzten Aufgaben, wird das Erfolgsgefühl der Lernenden durch Lob und Anerkennung auch von außen verstärkt. - Priorisierung
Die Dosierung der Belohnung sollte erkennen lassen, wie relevant oder grundlegend bestimmte Teilergebnisse bzw. Inhalte sind. Zu viel Lob kann bei so manchem den Eindruck erwecken, die erbrachte Leistung reiche vollkommen. Wir mit Lob jedoch zu sparsam umgegangen, kann womöglich der Eindruck entstehen, dass die Leistung unterbewertet wird. Ein begründetes positives oder negatives Feedback stellt in jedem Fall ein sinnvolles Mittel zur Motivationssteigerung dar. - Diagnostik
Indem die Vergabe von Belohnungen an überprüfbare Arbeitsergebnisse gekoppelt ist, erhalten die Lernenden eine Rückmeldung über ihren Kenntnisstand bzw. über ihr Leistungsniveau. Somit kann der Gefahr begegnet werden, dass die Lernenden nur der Illusion nachhängen, etwas verstanden oder gelernt zu haben. Daher ist ein Feedback etwas sehr Wichtiges.
Beispiele zur Steigerung der intrinsischen Motivation
Motivationssteigerung kann erreicht werden, indem die Lehrinhalte nicht nur von den Lehrern vorgegeben werden. Schüler sollen selbst Schwerpunkte im Lernstoff bestimmen, um ihre persönlichen Interessen zu decken. Auch Materialen und Medien tragen zur Motivationssteigerung bei. Die eingesetzten Unterrichtsmaterialien sollten originell, humorvoll und spannend sein. Schüler sind motivierter, wenn sie in den Unterricht involviert werden, beispielsweise durch Gruppenarbeiten und Diskussionen. Außerdem trägt die Lernumgebung zur Motivation der Schüler bei. Ein enges, dunkles und unfreundliches Kellerzimmer einer Schulklasse wirkt sich negativ aus, hingegen wirken warme Wandfarben, Pflanzen oder passendes Mobiliar positiv auf die Schüler und tragen somit auch zur Steigerung der intrinsischen Motivation der Schüler bei (vgl. Stangl 2007).
Beispiele für Steigerung der extrinsischen Motivation
Eine Steigerung der extrinsischen Motivation kann durch eine klare und eindeutige Zielsetzung erreicht werden, über die die Schüler informiert werden. Je klarer und attraktiver das Ziel, desto höher ist die Motivation. Allerdings ist zu beachten, dass ein zu hoch gestecktes Ziel Überforderung bewirkt, während ein zu niedrig gestecktes Ziel zur Unterforderung der Schüler führt. Außerdem wirkt ein regelmäßiges, positiv verpacktes und begründetes Feedback seitens des Lehrers auf Schüler motivierend. Auch durch Belohnungen, wie beispielsweise durch Lob oder Zusatzpunkte, werden Schüler motiviert. Dem Schüler muss immer wieder gezeigt werden, dass seine Arbeit anerkannt wird, dass man sich für seine persönliche Entwicklung interessiert und er sollte über seinen Leistungsstand Bescheid wissen. Weiters finden Schüler Erfolgserlebnisse, so genannte Aha-Erlebnisse, als angenehm und motivierend (vgl. Eichinger, Laimer & Stadlberger 2004, S. 6ff).
Für eine Steigerung der Motivation der Schüler ist außerdem von Bedeutung, dass die Verantwortung nicht nur in den Händen des Lehrers liegt, sondern dass auch Schüler vertrauensvolle Aufgaben übernehmen und die Verantwortung dafür tragen. In der Erfüllung ihrer Aufgaben soll den Schülern genügend Freiraum gewährt werden, um selbst Entscheidungen treffen zu können. Der Lehrer soll als gutes Vorbild vorausgehen. Denn wenn sich der Lehrer selbst für den Lernstoff nicht interessiert, überträgt sich dies negativ auf die Schüler. Betritt der Lehrer hingegen motiviert und mit einem Lächeln das Klassenzimmer, wirkt sich dies auch positiv auf die Motivation der Schüler aus. Darüber hinaus führen ein abwechslungsreicher Unterricht und die Vermeidung des üblichen Unterrichtsschemas zu einer Motivationssteigerung (vgl. Eichinger, Laimer & Stadlberger 2004, S. 8ff).
Literatur
Der große Brockhaus in einem Band (2003). Motivation. Leipzig: F.A. Brockhaus.
Eichinger, S., Laimer, B. & Stadlberger, S. (2004). Motivation. Unveröffentlichte Seminararbeit. Johannes Kepler Universität Linz.
Stangl, Werner (2007). Lernmotive und Lernmotivation.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/
MOTIVATION/Lernmotivation.shtml (07-11-25)
Strasser, M. & Nagl, C. (2006). Motivation.
WWW: http://www.stangl.eu/psychologie/definition/Motivation.shtml (07-11-27)
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Motivation ist sehr wichtig für die Schule, sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer.