Das menschliche Gehirn prägt sich Inhalte nicht unbedingt besser ein, je intensiver es sich mit diesen befasst, sondern eher, wenn das mehrfach in gewissen Abständen geschieht. Man nennt dies Spacing-Effekt, der sich bei Menschen ebenso wie bei den meisten Tieren findet, dass also Pausen zwischen einzelnen Lerneinheiten das Erinnerungsvermögen steigern. Offenbar stuft das Gehirn Lerninhalte dann als besonders relevant ein, wenn sie regelmäßig wiederkehren. Das ergibt auch aus Sicht der Evolution Sinn, denn wenn Menschen immer wieder vor einer Aufgabe stehen, lohnt es sich, diese Lösung auf Dauer einzuprägen. Begegnet man einem Problem hingegen nur einmal oder sehr selten, spart sich das Gehirn den Aufwand und riskiert lieber, beim nächsten Mal noch einmal neu nachdenken zu müssen. Es lohnt es sich daher, beim Lernen den Spacing-Effekt gezielt zu nutzen, also immer wieder Lernpausen zu machen und den Stoff einige Male zu wiederholen. Es ist daher günstiger, jeden Tag nur zehn Vokabeln lernen, diese aber mehrmals am Tag zu wiederholen, als vor der nächsten Prüfung hundert Vokabeln auf einmal lernen zu wollen.
Wie kann man den Spacing-Effekt beim Lernen nutzen?
- von einem Lerncoach