Prüfungsangst ist eine Sozialphobie und hat viel mit dem Grundgedanken „Ich bin nicht gut genug!“ zu tun, d. h., die Ursache der Angst vor einer Bewertung bei einer Prüfung liegt meist in gesammelten Erfahrungen aus der Kindheit. Erziehung und Ereignisse in der Kindheit haben daher großen Einfluss darauf, wie Menschen sich selbst wahrnehmen. Zwar gibt es erbliche Veranlagungen für die Grundstimmung Ängstlichkeit, doch dürfte auch diese vor allem über die Sozialisation weitergegeben worden sein.
Wenn Eltern immer auf Höchstleistungen bestehen und davon ihre Zuneigung abhängig machen, zeigt das dem Kind: Dein Wert ist vor allem von deiner Leistung abhängig. Wenn der Selbstwert aber imer von der Bewertung durch andere abhängt, ist es mit der Zeit selbstverständlich, dass man Angst vor Bewertungssituationen entwickelt.
Auch sollte man nicht die Vorbildfunktion der Eltern unterschätzen, denn häufig projizieren Eltern ihre eigenen sozialen Ängste auf die Kinder, sodass diese lernen, dass sich die Eltern nur selbst akzeptieren, wenn sie von anderen gut bewertet werden oder ansehnliche Leistungen erbringen. Wichtig ist daher, dass Eltern ihre Kinder dadurch stärken, indem sie diese für Fortschritte und positives Verhalten loben, unabhängig vom Urteil anderer Menschen. Das muss allerdings auch realistisch bleiben, denn wenn alles lobenswert ist, bedeutet ein Lob irgendwann nur mehr sehr wenig bzw. irgendwann überhaupt nichts mehr. Die Gefahr dafür ist besonders groß bei Helikopter-Eltern, die ihnen alle Hindernisse aus dem Weg räumen.
Literatur
https://www.bildderfrau.de/gesundheit/psychologie/article232179725/ Das-steckt-wirklich-hinter-Pruefungsangst.html (21-05-02)