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Zukunftsfähige Lernmethoden für Unternehmen

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Selbstgesteuertes Lernen am Arbeitsplatz stellt eine zukunftsfähige Lernmethode für Unternehmen dar. Diese Form des Lernens ermöglicht es den Mitarbeitern, sich flexibel und bedarfsgerecht neues Wissen anzueignen, ohne den regulären Arbeitsablauf zu unterbrechen. Ein Beispiel dafür ist das Micro Learning, bei dem in kurzen, kompakten Lerneinheiten von fünf bis zehn Minuten Dauer wichtige Informationen und Kompetenzen vermittelt werden. Diese „Learning Nuggets“ können verschiedene Formate annehmen, etwa ein interaktives Lernspiel, ein kurzer Fachtext oder ein Quiz zur Selbsteinschätzung. Am Ende jeder Lerneinheit finden die Mitarbeiter dann weiterführende Lernangebote zu dem Thema, die sie bei Interesse direkt aufrufen können.

Eine weitere Methode des arbeitsintegrierten Lernens ist das Lunch & Learn. Hierbei findet der Wissensaustausch in einem informellen Rahmen während der Mittagspause statt. Kollegen präsentieren dabei in maximal 15 Minuten Themen, die zuvor auf einer internen Lernplattform bereitgestellt wurden. Der Fokus liegt darauf, das Wissen in einer lebendigen und allgemein verständlichen Art und Weise zu vermitteln, ohne Fachjargon zu verwenden. Im Anschluss an die Kurzpräsentation haben die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich bilateral weiter auszutauschen.

Auch interne TED-Talk-ähnliche Veranstaltungen bieten eine Plattform für Mitarbeiter, ihr Wissen und ihre Innovationsprojekte zu teilen. Hier können die Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen – beispielsweise wöchentlich im Team oder monatlich vor der gesamten Belegschaft – ihre Lern- und Entwicklungsprojekte in inspirierender Weise präsentieren und so den Wissenstransfer im Unternehmen fördern. Die Themenangebote für derartige Lernevents werden sorgfältig auf der Lernplattform präsentiert. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, dass die Auswahl der zu präsentierenden Inhalte durch ein strukturiertes Voting-Verfahren erfolgt, bei dem die Vorschläge mit dem größten Interesse und der höchsten Relevanz für die Mitarbeiter ermittelt werden. Dieses demokratische Vorgehen stellt sicher, dass die Lerninhalte tatsächlich den Bedürfnissen und Erwartungen der Belegschaft entsprechen.

Das Konzept des Peer-to-Peer-Lernens basiert auf der fundierten Erkenntnis, dass Mitarbeiter auf gleicher Hierarchieebene in der Regel ein besseres Verständnis dafür haben, welche Lerninhalte für ihre Kolleginnen und Kollegen am hilfreichsten sein können und wie man sie am effektivsten vermittelt. Diese Form des Lernens hat den entscheidenden Vorteil, dass die Inhalte von denjenigen erstellt werden, die sie auch selbst benötigen und anwenden. Dadurch weisen sie eine hohe Relevanz und Praxisrelevanz auf und stoßen auf eine deutlich größere Akzeptanz bei den Lernenden.

Auf den firmeninternen P2P-Lernplattformen wird daher der adäquate Lerninhalt in Eigenregie von den Mitarbeitern selbst erstellt und kuratiert. Der offene Zugang zu diesen Plattformen ist für alle Beschäftigten gewährleistet, unabhängig von Hierarchieebene oder Abteilungszugehörigkeit. Darüber hinaus verfügen die Plattformen über Funktionen, mit denen die Lernmaterialien positiv bewertet und kommentiert werden können. Dies fördert nicht nur die aktive Interaktion zwischen den Nutzern, sondern ermöglicht auch, dass die Inhalte ständig weiterentwickelt und optimiert werden.

Insgesamt zeigt sich, dass moderne, flexible Lernformate wie Micro Learning, Lunch & Learn und interne TED-Talks es Unternehmen ermöglichen, die Weiterbildung und Kompetenzentwicklung ihrer Mitarbeiter nahtlos in den Arbeitsalltag zu integrieren. Durch selbstgesteuertes, bedarfsgerechtes Lernen „near the job“ können die Mitarbeiter ihr Wissen kontinuierlich aktualisieren und so die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken.

Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Aufbau und die Etablierung eines erfolgreichen Peer-to-Peer-Lernsystems nicht von heute auf morgen gelingt. Insbesondere zu Beginn kann eine gezielte Unterstützung durch speziell dafür geschulte firmeninterne Lerncoaches sehr hilfreich sein, um den Prozess zu begleiten und etwaige Hürden oder Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und zu adressieren. Von entscheidender Bedeutung ist zudem, dass die einzelnen Lernformate und -instrumente sinnvoll miteinander verknüpft und zu einem ganzheitlichen Lernangebot zusammengefügt werden. Idealerweise sollten die Nutzer einen zentralen Zugang zu den verschiedenen Lernressourcen erhalten, um sich diese nicht mühsam selbst zusammensuchen zu müssen. Nur so kann ein nahtloses, benutzerfreundliches Lernerlebnis gewährleistet werden.



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