Das Handlungsabfolgemodell nach Heckhausen, auch Rubikonmodell genannt, kann sehr hilfreich sein, wenn es gilt, sich zum Lernen zu motivieren. Dieses psychologische Modell besagt, dass eine Handlung aus genau mehreren Phasen besteht:
- In der Abwägephase führt man eine innere Diskussion darüber, ob man jetzt wirklich lernen will oder nicht doch lieber einen Abend mit Freunden oder vor dem Fernsehgerät bevorzugt. Dabei kommt es darauf an, wie willenstark man in diesem Augenblick ist, wobei die Entscheidung für oder gegen das eigentliche Müssen meist negativ ausfällt – bekannt als innerer Schweinehund.
- Ist aber der Wille stark genug, kommt es zum Überschreiten des Rubikon: man ist fest entschlossen, sich dem Lernen zu widmen, der Wille ist da und die magische Schwelle überschritten.
- Ist der Rubikon überschritten, beginnt die eigentliche Handlungsphase, d.h., man setzt sich hin und beginnt zu lernen.
- Nach der Handlung folgt schließlich die Bewertungsphase, in der man sich vielleicht müde aber zufrieden fühlt.
Wenn man sich zu einem eher unangenehmen Lernen überwinden möchte, kann man versuchen, einfach die Abwägephase zu überspringen, indem man mit der Arbeit beginnt, ohne gleich das Ziel zu haben, alles zu erledigen, sondern einfach nur drei bis fünf Minuten probiert. Wenn man danach noch immer noch keine Lust zum Lernen hat, kann man immer noch aufhören.
Übrigens gibt es nur im Deutschen den Begriff des inneren Schweinehunds, wobei der Begriff auf die Sauhunde zurückgeht, die früher bei der Wildschweinjagd eingesetzt wurden und die Wildschweine so lange hetzen mussten, bis diese total erschöpft und für die Jäger leichte Beute waren. Das Wort Schweinehund galt dann in der Studentensprache des 19. Jahrhunderts als grobes Schimpfwort, und wurde erst später zum Synonym für Willens- und Antriebsschwäche.
Literatur
Stangl, W. (2011). Das Rubikonmodell.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/1447/rubikon-modell/ (11-12-11)